Einkaufszentrum

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Mit einem tiefen Seufzer setzte ich mich auf die Bank. Endlich hatte ich das ganze Zeug das mein Onkel brauchte zusammen. Warum besorgt der sich sein Zeugs eigentlich nicht selbst?, fragte ich mich. Soweit ich weiß hatte er heute nicht wichtiges zu tun, da hätte er ja auch selber herfahren können. Na ja, jetzt war ich hier im Einkaufszentrum und hatte alles. War also jetzt auch egal. Immer hin durfte ich auch bei ihm wohnen, da konnte ich ja auch ein paar Sachen erledigen. Dabei war das hier zwar eine denkbar ungünstige Sache zum erledigen, da ich es noch nie besonders gemocht hatte irgendwo zwischen so vielen Menschen zu sein und in einem Einkaufszentrum waren nun einmal - leider - immer ziemlich viele Menschen. Da hätte ich viel lieber zu Hause irgendetwas gemacht, wie zum Beispiel die Wohnung sauber gemacht oder etwas repariert. Das sauber machen war zwar auch nicht gerade eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, aber besser als hier im Einkaufszentrum dieses Zeugs zusammen zu suchen. Und um endlich wieder hier rauszukommen erhob ich mich schlussendlich doch. Ziemlich schnell lief ich mit gesenkten Blick in Richtung Ausgang.

Ein Seufzen Drang aus meiner Kehle als ich meinen gelben Porsche vor dem Einkaufszentrum parkte. Der Abend gestern zählte zu Nummer 1 auf meiner Liste mit den Abenden die ich mit Jasper verbracht hatte. Er hatte mir gestern einen Heiratsantrag gestellt und hatte auf meinen zweiten lang ersehnten Wunsch eingewilligt. Ja natürlich wussten wir beide wie schwer es werden würde und trotzdem entschieden wir uns dafür ein Baby zu adoptieren. Ich und Jazz hatten gestern Abend noch ein Datum für unsere Hochzeit ausgesucht. Heute würde ich die Einladungen Drucken lassen und schon mal das nötigste besorgen wie Wundeln, Schnuller, Milchfläschen und vielleicht einen passenden Teddybären wie Sanberlätchen und sonstiges für das Kleine kaufen. In dem Laden würde es auch Bücher geben die halfen einem zu erklären ein Baby zu erziehen. Ich würde mir das beste aussuchen und es Jasper schenken denn er hatte mich gefragt wie man Kinder erzieht. Ich war völlig in Gedanken und zum ersten Mal merkte ich nicht das ich direkt in einen Jungen hinein lief. Sofort knallte meine Handtasche zu Boden und der Inhalt leerte sich über dem gesamten Boden aus.

Gerade hatte ich mich durch die Menschenmassen gekämpft, um endlich aus dem Einkaufszentrum rauszukommen, da lief ich auch schon mit voller Wucht in jemanden hinein. Man, ich sollte mal lernen beim laufen nach vorne zu sehen und nicht nach unten. War ja klar, dass sowas früher oder später passiert. Ein wenig genervt hob ich den Blick und sah die junge Frau an in die ich hinein gelaufen war. Sie hätte aber auch ein wenig besser aufpassen können. Ganz allein meine Schuld war es ja sicher nicht."Äh...tut mir Leid..." , murmelte ich trotzdem aus Reflex. Ich bemerkte das ihre Handtasche runter gefallen war und sich der Inhalt dieser auf dem Boden verteilt hatte. Nach kurzem zögern half ich ihr das Zeug wieder einzusammeln. Das sowas aber auch immer mir passieren musste. In Zukunft werde ich nur noch starr geradeaus sehen, um ja nicht in jemanden hinein zu laufen oder gegen etwas zu laufen. Ich sah die Frau wieder an und musterte sie kurz.

Es Tat mir so unendlich leid das ich gegen ihn gelaufen war und wäre ich ein Mensch, wäre ich jetzt wohl rot wie eine Tomate gewesen. Sofort bückte ich mich und sammelte meinen Tascheninhalt auf. Als ich wieder stand lächelte ich den Jungen liebevoll an.,,Oh nein, nein ich bitte Sie um Verzeihung. Ich war in Gedanken und habe sie nicht kommen sehen ich muss mich aufrichtig entschuldigen.", versuchte ich mit einer nicht ganz so Glocken ähnlicher Stimme zu sagen doch ohne Erfolg. Ich hasste das wieso konnte meine Stimme nicht auch ein Husten oder Kratzen haben? Wieso musste sie so perfekt sein? Als ich bemerkte wie der Blonde mich musterte biss ich mir auf die Lippen. Er würde sehen das ich anders war, schön, nahezu perfekt nicht wie die anderen Mädchen in seinem Alter. Oder in meinem. Ich räusperte mich kurz leise damit er wieder zu sich kam. ,,Nun ich danke Ihnen für Ihre Hilfe und es tut mir um das noch einmal zu betonen aufrichtig Leid. Einen schönen Tag noch, Sir." mein Sprachgebrauch war aus dem letzten Jahrhundert und das hörte man sehr gut raus. Ich wandte mich zum gehen doch ich zögerte irgendwie hatte ich das Gefühl unser aufeinander Treffen hatte einen Grund. In letzter Zeit hatte ich bei so vielem das Gefühl das es wichtig war. Das alles einen Grund hatte.

"Schon okay. Ich war mit den Gedanken auch woanders.", erwiderte ich. Okay, wir waren beide an diesem Zusammenstoß Schuld.
Als ich sie musterte viel mir jedoch einiges auf. Ihre Stimme, ihre Haut, ihre Augen. Sie war anders, aber ich konnte nicht genau benennen was es war. Ich hätte sie ja darauf angesprochen, doch das wäre mehr als komisch.
Ihr räuspern riss mich wieder aus meinen Gedanken. Mist, das war peinlich. Bestimmt hatte ich sie die ganze Zeit gedankenverloren angestarrt. Kurz blinzelte ich, nur um dann wieder auf den Boden zu sehen. Ich wollte es nicht riskieren sie noch einmal so anzustarren. "Ja, mir tut es auch Leid. Ihnen auch noch einen schönen Tag.", antwortet ich weniger förmlich als sie. Auch ihre Sprache war irgendwie anders. So sprach heutezutage keiner mehr, nicht einmal mehr mein Onkel.
Als sie gehen wollte sah ich sie, gegen mein Vorhaben es nicht zu tun, doch noch einmal an. Es war genau wie vorher, ich hatte mir also nichts eingebildet. Die seltsamen, aber doch faszinierenden goldenen Augen, die blasse, aber perfekte Haut. "Woher kommen sie?", fragte ich dann einfach ohne nachzudenken. Das musste zwar schrecklich aufdringlich auf sie wirken, aber irgendetwas an ihr war anders.

Als er mich danach fragte wo ich her kam huschte ein Schmunzeln über meine Lippen. ,,Nun ich lebe in Forks mit meiner Familie... Wieso fragen Sie?" Ich drehte mich wieder zu ihm um und ging mit eleganten Schritten auf ihn zu. Kurz vor ihm blieb ich stehen und lächelte. ,,Und Sie? Kenne ich Sie irgendwo her? Mein Gefühl sagt mir das wir uns schon einmal begegnet sind, wäre das möglich?" ich musterte ihn unauffällig. Ja er kam mir wirklich seltsam bekannt vor. Ein Vampir war er nicht. Ich roch sein Blut, hörte seinen Herzschlag und seine Haut war auch von keiner merkwürdigen Blässe so wie die meine. Und seine Augen waren ebenfalls keinem Vampir ähnlich. Also nein, ich kannte ihn nicht. Ziemlich merkwürdig das musste ich schon sagen und warum er mit so bedeutend für meine Zukunft war konnte ich mir auch nicht erklären, weshalb er Interesse in mir weckte.

Ihre Antwort half mir zwar nicht sonderlich weiter, aber ich wollte auch nicht weiter nachfragen. Ich fühlte mich ja jetzt schon wie ein Trottel. "Ach...nur so...", meinte ich unsicher. Was sollte ich denn sagen? 'Sie sind irgendwie anders, deswegen frage ich.' , wäre ja eher unpassend.
Als sie mich fragte, ob sie mich irgendwo her kennt, schüttelte ich leicht mit dem Kopf. "Nein. Nein, ich glaube eher nicht.", antwortete ich ihr. Also ich für meinen Teil habe sie noch nie irgendwo gesehen, da bin ich mir sicher. Wären wir uns schon einmal begegnet, dann wüsste ich das sicher.
Ich konnte es nicht lassen und musterte sie noch einmal. Sie hatte irgendein Geheimnis. Ich wusste nicht warum, aber irgendetwas in mir, sagte mir das immer wieder. Ich lächelte leicht, um meine Unsicherheit ein wenig zu überspielen.

Ich überlegte eine Weile...für mich war es eine Weile für ihn jedoch wie ein kurzer Augenblick,, Doch...ich bin mir sicher wir sind uns schon einmal begegnet es sei denn du hast einen Zwillingsbruder." als ich das sagte musste ich kurz auflachen. Dann jedoch wurde ich wieder ernst und aus meinem Lachen wurde ein sanftes Lächeln.,, Kommst du auch aus Forks? vielleicht kommst du mir deshalb so bekannt vor, Forks ist nicht besonders groß, dort kennt jeder jeden...Wie ist dein Name?" ich wusste nicht wieso ich ihn ausrinnst duzte. Vielleicht weil er um die 100 Jahre jünger war als ich. Natürlich war es etwas unhöflich von mir ihn zu duzen aber das war jetzt auch nicht mehr von großer Bedeutung.
Denn sein Name interessierte mich wirklich sehr. Das praktische an uns Vampiren war nämlich das wir neugierig sein konnten ohne das die anderen sich bedrängt fühlten.

Erneut schüttelte ich leicht mit dem Kopf. "Also soweit ich weiß habe ich keinen Zwillingsbruder. Vielleicht sind wir uns ja wirklich schon einmal begegnet und ich habe es nur vergessen.". Ich war mi ziemlich sicher das ich sie noch nie gesehen habe, aber ich wollte nicht weiter darüber diskutieren. War ja letztendlich auch vollkommen egal, mir zumindest.
Als sie nach meinem Namen fragte zögerte ich kurz. Sollte ich einer Fremden einfach sagen wie ich heiße? Einen Moment lang überlegt ich, bschloss aber dann, dass nichts dagegen sprach. "Mein Name ist Joshua Sanderson, aber ich komme nicht aus Forks. Ich bin erst seit ein paar Tagen hier.", erzählte ich ihr. Vielleicht würde sie ja jetzt einsehen, dass wir uns noch nie zuvor begegnet waren. Das sie mich duzte war mir ziemlich egal. Bei dem ständigen 'Sie' komme ich mir irgendwie alt vor, auch wenn ich es nun wirklich nicht bin.

Daher kannte ich ihn also. Ich hatte ihn im Wald gesehen als ich jagte. Ein sanftes Lächeln lag auf meinen Lippen und ich lehnte mich an einen Pfeiler. ich ging nicht weiter auf die Sache mit dem Kennen ein sondern musterte ihn neugierig. ,, Es freut mich dich kennen zu lernen Joshua...Mein Name ist Alice Cullen...Ich wohne ebenfalls in Forks nur das schon seit einiger Zeit. Hm...wohnst du bei dem älteren Mann der kaum aus dem Haus geht und wenn dann nur zum Essen oder sich Abends in einer Kneipe zu betrinken?'' ich kannte jeden hier in Forks mit einer Ausnahme von Josh aber den würde ich jetzt kennen lernen. Ich schmunzelte leicht. Joshua sollte denken ich hätte Späße gemacht denn vielleicht wusste er gar nicht das sein Onkel das tat. Plötzlich wurde mir über, ich hielt mich etwas an dem Pfeiler fest und mein Blick schweifte ab. Alles um mich herum verschwamm und ich sah etwas das sich gar nicht zutragen könnte. Joshua wie er ein Baby im Arm hielt, mich mit Tränen in den Augen und Jasper die Arme um mich legend. Ich umarmte Josh und ließ ihn mit dem Kind allein, ich ging mit Jasper irgendwo hin und plötzlich kam das Kaufhaus wieder zum Vorschein. ich schluckte

Ich war froh das sie nicht weiter darauf einging, ob wir uns nun schon einmal begegnet waren oder nicht. Als sie sich vorstellte nickte ich nur leicht. "Ja, mein Onkel. Keine Ahnung was er macht, wenn er nicht zu Hause ist. Im Grunde ist mir das auch egal...ich wohne nur dort. Mehr nicht." , antwortet ich ihr. Ja, im Grunde war es mir vollkommen egal, was mein Onkel tat, immerhin war er alt genug um auf sich selbst aufzupassen. Ich erledigt ein paar Sachen für ihn und helfe ihm, dafür darf ich das Zimmer bei ihm nutzen. Eigentlich spielt es überhaupt keine Rolle das wird miteinander verwandt sind.
Ich wunderte mich aber ein wenig, dass ich so viel von mir erzähle. Normalerweise tat ich das nicht. Normalerweise wäre ich schon lange gegangen, aber irgendetwas hielt mich hier.
Dann bemerkte ich wie sich Alice sich an dem Pfeiler festhielt und plötzlich ziemlich abwesend war. "Äh...alles okay?". Ich hatte keine Ahnung was auf einmal mit ihr los war, weswegen ich sie nur fragend ansah.

Ich ging nicht länger auf seinen Onkel ein. Es gab wichtigere Dinge wie zum Beispiel: Warum hatte Joshua ein Baby auf dem Arm das ich ihm gegeben hatte? War das unser Baby gewesen? Das Kind das ich und Jasper adoptieren würden? Und was noch viel wichtiger war: Warum hatte ich geweint als wir uns von den beiden wegdrehten? Wieso sah Jasper so traurig aus, hatte Tränen in den Augen? Wieso gingen wir überhaupt? Welcher Grund wird uns zu diesem Ereignis führen das Kind bei Joshua zu lassen? Angst kam in mir auf als das Einkauszentrum wieder klarer wurde. Der Junge sagte etwas doch es kam mir so weit weg vor. Erst als ich mich wieder aufrichtete und seinen fragenden, nahezu besorgten Blick sah konnte ich mir denken was er gesagt hatte.,, Hm..Ja es geht mir gut nichts passiert mir war nur kurz Schwindelig Entschuldigung Joshua..."

Ich nickte leicht. "Okay...gehts wieder? Vielleicht solltest du dich hinsetzen oder so...". Ich duzte sie jetzt auch, da mir dieses 'Sie' wirklich komisch vorkam. War schon immer so. Aber ich fragte mich wirklich was sie auf einmal hatte, denn nur wie schwindlig sah das für mich nicht aus. Sie war total abwesend, als würde sie über irgendetwas wichtiges nachdenken. Natürlich konnte ich mich damit auch täuschen, weswegen ich sie auch ein wenig unsicher ansah. Ich wusste nicht recht was ich tun sollte. Eigentlich wollte ich ja nur nach Hause, aber jetzt zu gehen wäre auch ein bisschen blöd. Ich sollte wenigstens warten bis bei Alice wieder alles okay ist, auch wenn ich immer noch stark bezweifel das ihr nur schwindlig ist. Im Grunde ging mich das zwar gar nichts an, aber vielleicht hatte es ja auch etwas mit mir zu tun? Der Gedanke war total absurd, aber ihr wurde erst schwindlig nachdem sie mit mir gesprochen hatte. Davor schien ja alles okay zu sein. Ich schüttelte leicht den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Jetzt bildete ich mir schon sowas ein.

Ich lächelte sanft und war wieder komplett anwesend. Man hatte mir mal geraten meine Fähigkeiten für mich zu behalten anstatt damit zu pralen denn dann sind die Fähigkeiten meist noch stärker. Ja ich wurde von Jasper und dem Rest der Cullens anerkannt was man von meiner Familie die ich als Mensch hatte nicht behaupten konnte.
Für die war ich eine Fehlgeburt, eine Lügnerin und eine Mörderin. Warum sonst war ich in eine Psychische Heilanstalt gekommen? Ich seufzte kurz ehe ich mich wieder Joshua zuwandte.,,Nein ich brauche mich nicht zu setzten Josh es geht mir gut aber danke das du dich um mich sorgst das ist wirklich barmherzig und gutmütig...Du hast ein großes Herz Josh." den letzten Satz flüsterte ich während ich lächelte. Irgendwie mochte ich den Menschen und vielleicht stimmte es ja wirklich und es wird uns etwas bevorstehen, wovon wir beide noch nicht im geringsten etwas ahnen. Niemand wusste was in der Zukunft geschieht, nicht einmal ich wusste es zu 100 % denn die Meinungen und Entscheidungen deren die ich sehe ändern sich manchmal.