NP Jasper&&Alice

Ich seufzte leise ehe ich mich aufs Bett in dem Schlafzimmer von mir und Jasper setzte. Der Zettel der in meiner Hand lag beunruhigte mich etwas. ich öffnete ihn und las ihn nun schon mindestes zum 100. Mal durch.

manchmal ist es besser an etwas kleinem fest zu halten was einen zum Lächeln bringt als ständig darauf zu warten das etwas großes passiert. Denn vielleicht kommt es nicht einmal.

Diese Worte brachten mich zum nachdenken. Ich hatte das Stück Papier in Port Angeles auf der Straße gefunden. Und nun fragte ich mich ernsthaft was der Schreiber dieser Sätze wohl damit meinte. Ich seufzte erneut leise und sah aus dem Fenster nach draußen. ich liebte den Wald, die Nässe und die Kälte. Ich liebte meine Familie...und ich liebte den einen...ich liebte Jasper. Er war mein leben und das würde er auch bleiben. Für immer...oder eben solange bis einer von uns starb. Dieser Gedanke brachte mich dazu, dass ich meine Tränen nicht zurück halten konnte. Der Gedanke Jasper vielleicht irgendwann nicht mehr bei mir zu haben brach mir das Herz. Ich schluckte etwas und versuchte mich zusammen zu reißen. Normalerweise war ich immer fröhlich und tanzte durch die Gegend...doch wenn es um Jasper ging war ich sehr ernst. Schade das man sowas nicht abstellen konnte. Denn das war gerade das was ich bei Jasper wollte. Er sollte nicht das fühlen was ich fühlte. Er sollte doch lachen und glücklich sein.

Ich ging gerade den oberen Flur entlang, als ich plötzlich Alice Stimmung auffing. Sie saß in unserem Zimmer und… ja.. weinte. Sofort stürmte ich in das Zimmer und kniete mich vor Alice hin, während ich ihre Hand in meine nahm. Besorgt sah ich sie von unten herauf an. “Was ist los?“, meine Worte waren schnell und trugen deutlich meine Sorge in sich. Ich hätte noch mehr sagen können, aber ich wollte so schnell wie möglich wissen, was meine Alice so zum Weinen brachte.
Ich konnte es nicht mit ansehen, dass sie so litt… sie sollte glücklich sein. Und in diesem Augenblick beschloss ich, dass, was auch immer sie so unglücklich machte, ich es beseitigen werde.

Ich hörte Jasper schon von weitem kommen und wischte mir schnell eine Träne weg. oh nein...wieso musste er denn ausgerechnet jetzt kommen?,,Nichts...alles okay....denke...ich...es ist nur...'',ich öffnete seine Hand und legte den Zettel hinein.,,Die Zeilen die dort niedergeschrieben sind...sie haben mich zum nachdenken gebracht. Was uns angeht...dich und mich...unser Leben'', oh...hoffentlich verstand er das nun nicht falsch. Ich würde niemals an uns beiden zweifeln, hoffentlich wusste er wovon ich redete wenn er den Zettel las. Ich seufzte leise ehe ich mir auf die Lippen biss und mich dann zu einem Lächeln zwang. Ich beugte mich zu ihm hinunter und küsste ihn sanft. ,,Lies...vielleicht errätst du ja meine Gedanken Jasper...Wäre nicht das erste Mal.'',flüsterte ich und lächelte ihn warm an. Er sollte meine Besorgnis nicht spüren und genau deshalb überspielte ich die Sorge mit Liebe zu ihm als ich ihm ein Haar aus der Stirn strich. Wenn ich jetzt daran dachte ihn irgendwann nicht mehr bei mir haben zu können, erschien mir dieser Gedanke und ebenso dieses Gefühl abwegig, falsch...Ich würde ihn nicht verlieren. Wir würden uns gegenseitig beschützen und ich würde nicht zulassen das ihm etwas passierte. Nein. Niemals.

Ich las den kurzen Text, der auf dem Zettel stand. Einmal.. zweimal und dann noch ein drittes Mal.
Nein. Diesmal konnte ich nicht Alice Gedanken erraten. Ich war etwas verwirrt.
Sie hatte gesagt, dass diese Zeilen sie an uns erinnert hatten… aber warum musste sie dann weinen? War sie etwa nicht glücklich mit uns… mit mir?
Ich spürte, wie ihre Gefühle nun ihre Liebe zu mir ausdrückten, doch wusste ich auch, dass dies nur ein Vorwand war, damit ich ihre Trauer nicht spüren musste.
Ich sah Alice nicht an, sondern blickte an dem Zettel vorbei auf dem Boden.
Etwas kleines… ich ging die einzelnen Passagen noch einmal durch. Machte ich sie wirklich nicht vollends glücklich? Brauchte sie mehr, was ich nicht imstande war, ihr zu geben?
Ich fühlte mich schlagartig mehr, als nur unwohl.
Allerdings wollte ich sichergehen, bevor ich doch die falschen Schlüsse zog.
“Wie meinst du das?“, fragte ich leise, mein Kopf immer noch leicht gesenkt und nun wieder auf den Zettel schauend.

Ich machte mir ein wenig Sorgen. Natürlich er war nur selten glücklich doch in diesem Moment war etwas ganz anders. Ich legte einen Finger unter sein Kinn und zog sein Gesicht somit etwas nach oben damit er mich ansah. Sanft lächelnd streichelte ich ihm über die Wange. ,,Du und ich für immer Jasper. Das hat sich niemals geändert...trotzdem denke ich...ich habe das Gefühl wir halten...Ach ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll. Ich weiß ja selbst nicht einmal wieso ich deswegen weine und die Zeilen mich zum nachdenken bringen. '' ich lächelte ihn warm an ehe ich aufstand und zum Fenster ging. ,, Bitte mach dir keine Sorgen Liebling. Es ist alles okay.''kurz huschte ich zu ihm und gab ihn einen sanften Kuss auf die Lippen ehe ich ihm in die Augen sah. Ein erneutes Lächeln stahl sich über meine Lippen. ,,Ich liebe dich so sehr...und nichts um alles in der Welt kann mir das nehmen...nichts.''hauchte ich ihm ins Ohr und nahm wieder ein paar Schritte Abstand von ihm. Was ich eben sagte war voll und ganz die Wahrheit. Meine Liebe war in diesem Moment so stark das ich schon Angst hatte Jasper würde diesen Gefühlen nicht mehr stand halten. Kurz musste ich über mich selbst schmunzeln.

Mittlerweile hatte ich mich wieder erhoben und ruhig Alice Worten zugehört. Doch an einer Stelle war ich hängen geblieben, an einen Satz, den sie nicht beendet hatte.
“Was meintest du eben, was du für ein Gefühl hattest? Wobei… halten… wir uns?“, fragte ich sie. Ihre Liebe zu mir wurde immer dominanter. Sie durchflutete mich und nahm mir etwas von meiner Unsicherheit. Trotzdem wollte ich wissen, was sie beschäftigte und so einfach würde ich nicht nachgeben. Schließlich kam es nur sehr selten vor, dass ich meine Alice so aufgelöst antraf und dann noch wegen… mir. Jedenfalls glaubte, ich dass es etwas mit mir zu tun hatte. Keinesfalls zweifelte ich weiterhin ihre Liebe zu mir an, denn diese spürte ich nun mehr als deutlich… Jedoch stimmte etwas nicht.
“Alice, ich möchte, dass du jetzt mit mir offen und ehrlich redest.“, sagte ich nun mit etwas ernsterer Stimme.

Ich seufzte leise und lehnte mich an die Wand. ,,Ich habe manchmal das Gefühl wir halten an zu großem fest...findest du nicht auch? Wir-''ich brach ab und schloss kurz die Augen. Es war sehr schwer Jasper zu erklären was in mir vorging. ,,Wir sorgen uns um unser so genanntes Revier, wir halten immer an unserer Familie fest sind beide beschäftigt und...wir schützen sie um jeden Preis. Selbst wenn wir sie in dem Glauben lassen müssen das wir sie verlassen müssen um sie zu schützen. Letztes Jahr haben wir alles dafür getan Bella, Renesmee und Edward zu beschützen. Meine Vision die ich damals hatte...sie hängt damit zusammen...Mit dem Zettel. Ich...ich habe gesehen wie Carlisle starb....wie du starbst Jasper. Ich denke nur-''erneut brach ich ab, diesmal weil meine Stimme versagte. Kurz schluckte ich hart ehe ich in einem Flüsterton weiter sprach. Man hörte das meine Stimme zitterte was ich mehr als unpassend fand in diesem Moment.,, Was ist wenn es irgendwann zu spät ist? Was wenn wir ständig an etwas großem festhalten und uns dabei selbst vergessen? Ich will dich nicht verlieren...doch wenn wir weiter nur an großen Dingen festhalten was wird dann aus uns? Vielleicht sollten wir mal an kleinen Dingen festhalten. Wie ein Kuss, eine Umarmung, ein Lächeln deinerseits... Denn was wenn es eines Tages zu spät ist? Wir wollen uns eben beide so beschützen doch wenn einer dabei ums Leben kommt was dann? Dann habe ich an anderem festgehalten und muss mit ansehen wie du vor meinen Augen stirbst? Weil ich nicht an unserem letzten Kuss festgehalten habe sondern daran das ich die anderen schützen muss? Ich will diesen Preis der dein Leben kostet nicht zahlen Jasper...um nichts auf der Welt. Verstehst du?''wieder schossen mir Tränen in die Augen doch dieses Mal hielt ich sie zurück. Meine Gefühle deuteten auf eine Mischung zwischen starker Liebe und unendlich tiefen Schmerz sowie Trauer bei dem Gedanken Jasper zu verlieren. ,,Ja jetzt war es nur eine Vision...aber wenn es irgendwann wirklich passiert und ich vielleicht nichts dagegen tun kann weil ich es nicht sehe? Ich habe Angst und die Zeilen auf dem Papier...sagen mir das wir-nein das ich etwas ändern muss.'' zum letzten Mal brach meine Stimme ab und ich gab das reden endgültig auf.

Stumm ging ich auf Alice zu, nachdem sie ihre Rede beendet hatte und schloss sie einfach fest in meine Arme. Eine Weile standen wir einfach so da und sagten nichts. Es war vollkommen still und ich nahm Alice etwas von ihrem Kummer. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen.
Schließlich sagte ich mit leiser und ruhiger Stimme: “Was ist es, was dich zu solchen Gedanken bewegt? Ich mache mir Sorgen Alice und möchte dir helfen… wenn du etwas Zeit nur für uns brauchst… dann… dann können wir auch Weg gehen. Egal wohin und wie lange du willst.“

Ich erwiderte seine Umarmung nur zu gern und kuschelte mich dementsprechend an ihn. Diese Stille und das ich einfach nur in seinen Armen sein durfte machte mich glücklicher als er sich denken konnte. ,,Danke...''flüsterte ich als ich spürte das meine Trauer und mein Schmerz schnell abnahm. Zu schnell dafür das ich sie selbst abbaute. Nein es war Jasper gewesen der mir den Schmerz nahm. Dafür dankte ich ihm. Als ich seinen Worten lauschte wuchs der Wunsch mit ihm wegzugehen und einfach nur etwas Zeit mit ihm verbringen zu können, einfach nur wir beide. Doch dann spürte ich in mir wie etwas dagegen ankämpfte. Nein, es war nicht gut den Rest des Clan's jetzt allein zu lassen. Doch meine Seite die Jasper so sehr liebte zwang mich fast dazu auf sein Angebot einzugehen. Hin und her gerissen seufzte ich leise. ,, Die Visionen und die Angst dich zu verlieren bewegt mich dazu Jasper...Aber ich bin mir nicht sicher ob wir hier weg können...''ich seufzte leicht und versuchte mich dann wieder zusammen zu reißen. Ich wollte nicht das Jasper das alles mit empfinden musste auch wenn er immer für mich da war. Also schluckte ich meine Gefühle unter und versuchte wieder glückliche hervor zu rufen. Leichter gesagt als getan.

Immer noch mit besorgter Miene sah ich Alice an. Es schmerzte, sie so zu sehen, wie sie versuchte gegen ihre Trauer anzukämpfen. Nur meinetwegen. Dabei wollte ich nichts mehr, als dass sie sich nicht vor mir verstellen musste.
Ich strich über Alice Wange, bevor ich sie küsste und anschließend ihr in die Augen sah. “Die anderen werden auch mal ein paar Tage ohne uns auskommen. Und wenn sie sehen, wie es dir geht, werden sie bestimmt auch der Meinung sein, dass dir ein paar Tage Entspannung gut tun werden…. Außerdem, falls doch etwas sein sollte, gibt es immer noch Telefone und Handys.“ Sanft strich ich über Alice Haare. “Mach dir keine Sorgen.“
Dann wandte ich mich von ihr ab und ging kurz zu unserem Bett und zog einen Koffer und eine Reisetasche hervor. “Also,“, sagte ich und grinste Alice an. “Wo darf es hingehen, Ma’am?“
Ich hoffte, dass Alice jetzt über ihren Schatten springen würde und endlich mal an sich denken würde und nicht immer nur an die anderen. Zu deutlich konnte ich schon erkennen, dass sie langsam daran kaputt ging. Außerdem hätte ich persönlich gegen ein wenig Abwechslung und einen Tapetenwechsel auch nichts einzuwenden.
Nach dem ganzen Stress in den letzten Jahren sehnte auch ich mich nach einer Zeit, die ich nur mit Alice verbringen durfte.
Abwartend sah ich Alice an. “Nun? Erlauben Sie mir, Sie in ein fernes Land zu entführen?“

Ich erwiederte den Kuss meines Geliebten. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen als Jasper die Koffer hervor holte. Nun er hatte ja recht und die anderen hatten bestimmt nichts dagegen wenn Jasper mit mir wegfuhr. "Na gut ich erlaube ihnen mich mit zu nehmen...aber nur unter der Bedingung das wir etwas Zeit für uns haben und uns nichts und niemand in die Quere kommt" ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen ging in Richtung Bett, schob die Koffer zur Seite und legte die Arme um Jasper. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und zog ihn in einen sehr intensiven und innigen, langen Kuss. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen und strahlenden Augen sah ich in die seine. Ich musste schon zugeben wenn ich traurig war hielt das in Jaspers Gegenwart nicht lange an. Gut meistens hielt es eh nicht sehr lange an dafür war ich von zu fröhlicher Natur. " Irgendwo hin wo es warm ist mit weißen Sandstränden und glasklarem Wasser. Ein Kontrast zu dem hier würde uns sicher ganz gut tun nicht?" Noch ein Lächeln glitt über meine Lippen ich ließ ihn los und öffnete den ersten Koffer. " Sehe ich denn so schrecklich aus?" Ich sah in den Spiegel und hielt die Luft an. Ich war wirklich nicht gerade bester Verfassung. Mit leichtem Seufzen öffnete ich die Schranktüre und fing an mir Klamotten auszusuchen. Als ich einen dunkelroten Bikini fand drehte ich mich zu Jasper und hielt ihn mir an den Körper der Blick fragend auf meinen Geliebten gerichtet.

Ich erwiderte Alice Kuss innig und freute mich, dass es ihr wieder besser ging. Als sie zum Schrank ging, kam ich nicht ohnehin meinen Blick von ihrem Hintern nicht fern halten zu können.
Als sie dann den Bikini anhielt musste ich leicht schmunzeln. “Also ohne, würdest du mir zwar besser gefallen, aber ich glaube, dass du auch mit ihm gut aussehen wirst.“, sagte ich, ging zu ihr und küsste sie kurz. “Also, du möchtest wohin, wo es warm und sonnig ist… ok. Dann musst du mich aber für einen kurzen Moment entschuldigen. Aber wehe du schummelst und guckst in die Zukunft!“ Ich küsste Alice noch einmal. “Ich bin gleich wieder da. Fang schon mal an zu packen.“, sagte ich und verschwand dann schnell aus unserem Zimmer und ging in mein Arbeitszimmer. Dort buchte ich dann Flugtickets bis nach Uruguay und anschließend eben in diesem Land ein Wasserflugzeug mit ausreichend großem Tank, das für uns bereitstehen würde. Ich müsste es zwar selber fliegen, aber das wäre kein Problem.
Unsere Flugstrecke würde von Seattle nach Miami führen und von dort aus direkt nach Montevideo. Von da aus würden wir dann mit dem Wasserflugzeug nach Tristan da Cunha fliegen, die abgelegenste Insel aus der Erde.

Ein klingendes Lachen, dass einem Engel ähnelte entfuhr mir und ich grinste leicht. ,, Liebling, ich glaube wenn wir unter uns sind wirst du mich nur noch ohne Bikini oder sonstige Klamotten auffinden....Keine Angst ich werde nicht schummeln versprochen.''wieder lachte ich und erwiderte den Kuss. Als er nach einem erneuten Kuss verschwand öffnete ich meinen Koffer, ging zurück zu meinem Schrank und warf einen Bikini nach dem anderen hinein. Ja, meine Auswahl an Bikinis war ziemlich freizügig doch ich war sicher Jasper würde diese Auswahl gefallen. Als ich mich meinem Lieblings Teil in unserem Schrank zu wand grinste ich und zog eine schwarze Korsasche heraus. Als ich hörte wie Jazz wieder kam grinste ich nur noch breiter und packte noch zwei von dieser Sorte ein. Dann wand ich mich zu den Kleidern die in meinem Schrank darauf warteten getragen zu werden. Ein schwarzes zum ausgehen ein langes von Braun in grün übergehendes Kleid für Standardtänze. Ein rotes knielanges für sonstige Anlässe. Wer wusste wo wir hinfahren würden. ,,Jasper es ist gemein das ich nicht weiß wo wir hinfahren...Ich weiß gar nicht was ich an Kleidern mitnehmen soll.''Ein Schmollen besetzte meine Lippen doch das hielt nicht lange an. Ich fing erneut an zu lachen und öffnete meinen zweiten Koffer. Einer würde niemals reichen wenn ich nicht wusste was ich am besten anziehen sollte. ,,Brauche ich denn viel zum anziehen Oder sind wir oft unter uns?''Das freche, neckende Grinsen wich nicht mehr von meinen Lippen. Ich ging auf ihn zu und zog ihn in einen langen und leidenschaftlichen Kuss.

Grinsend erwiderte ich Alice Kuss und schüttelte anschließend leicht mit dem Kopf. “.. Mh.. sagen wir… pack das ein, was du für nötig erachtest. Aber beeil dich., ich schaute auf die Uhr, “Wir müssen in 30 Minuten los fahren.“
Dann ging ich zum Schrank, nahm nur ein paar Sachen raus und schmiss sie in meine Reisetasche. Mehr würde ich nicht brauchen… wenn überhaupt.
Anscheinend hatte Alice wirklich nicht in die Zukunft geschaut, sonst hätte sie nicht gefragt, was sie einpacken müsste. Aber selbst wenn ich 5 Koffer tragen müsste, würde ich es ihr nicht sagen, es sollte eine Überraschung werden.
Hoffentlich mochte sie diese Überraschung in Form einer einsamen Insel. Eigentlich war sie ja eher der Großstadtvampir. Aber ich dachte mir, dass sie so besser zur Ruhe kommen könnte und für mich war die Abwesenheit von Menschen auch problemloser.
“Ich warte unten am Wagen auf dich.“, sagte ich und ging hinunter in die Garage, wo ich schon mal meine Reisetasche in Alice Porsche verfrachtete.

Kurz trat ein verwirrter Ausdruck auf mein Gesicht. Wir würden jetzt gleich fahren? Einfach so ohne das die anderen es wussten? Oh wow...wie hatte Jasper so schnell einen Flug buchen können?...Ach was fragte ich mich das überhaupt, er war ein Vampir. ,,Na gut, ich komme gleich noch fünf Minuten dann bin ich bei dir!''rief ich ihm nach und grübelte als ich zu ende gepackt hatte. War das wirklich alles? Ja eigentlich brauchte ich nichts weiter. Schnell lief ich ins Badezimmer, packte das nötigste ein obwohl ich das eigentlich nicht benötigte und packte es in die Koffer. Ich machte sie zu und setzte mich an den Schreibtisch. Schnell kritzelte ich ein paar Worte auf ein leeres Papier und steckte es ein. Dann nahm ich die restlichen Koffer, ging hinunter und legte den Zettel auf den Tisch im Wohnzimmer. Sie würden es uns schon nicht übel nehmen das wir weg fuhren. Schnell huschte ich samt den Koffern hinaus, packte sie in den Kofferraum und ging zu Jasper. ,,so und jetzt? Wo gehts hin? Ich hoffe ich hab genug eingepackt und hoffentlich das richtige.''ich vermied es angestrengt an das Ziel unserer Reise zu denken. Wenn ich jetzt eine Vision bekam dann war die Überraschung hinfällig und ich wollte Jasper auf jeden Fall eine Freude machen. Lächelnd legte ich die Arme um seinen Nacken und sah ihm tief in die Augen. Ich schmunzelte leicht als ich spürte wie mein körperliches Verlangen nach ihm wuchs und das gab ich ihm auch zu spüren.

Ich grinste Alice an. “Glaub mir, du hast mehr als genug eingepackt. Obwohl es ziemlich kalt werden wird… aber zum Glück können wir nicht frieren.“ Meine letzten Worte der Lüge hatte ich bewusst gewählt um Alice etwas an der Nase herum zu führen.
Als ich aus der Garage herausgefahren war, schaltete ich die neue CD von Greenday an. Meiner Meinung nach waren sie die Nachfolger der Beatles. Einige ihrer Lieder konnten original von Ringo Star, Paul, etc. abstammen. Zumindest hörte es sich so an.
Und während ich so in meinem Kopf weiter über Greenday und ihre klanghafte Verwandtschaft zu den Beatles nachdachte, trieb ich Alice Porsche weiter zum Flughafen in Seattle. Ich fuhr schnell. Zum einen, weil ich schnell ankommen wollte und zum anderen, weil ich gerne schnell fuhr. Eigentlich hätte ich lieber mein Motorrad genommen, aber das wäre mit dem Gepäck problematisch geworden. Außerdem hätte Alice sich darüber wahrscheinlich beklagt, dass der Fahrtwind ihre Frisur zerstören würde.
Ich parkte Alice Wagen in einem Parkhaus, stieg aus und hielt Alice die Tür auf, bevor sie aussteigen konnte. Etwas von der strengen Erziehung, die ich als Mensch durchlebt hatte, musste die 100 Jahre, als ich eher ein Monster war, als irgendwas anderes, irgendwie überlebt haben.
Schließlich räumte ich noch unser Gepäck aus dem Wagen und ging in das Flughafengebäude hinein.
Bevor ich zum Schalter ging, drehte ich mich noch einmal zu Alice. “Wehe du lauscht.“, mahnte ich sie grinsend. “Setz dich am besten auf die Bank dort drüben. Ich bin sofort wieder da.“

Ich erstarrte. ,,Kalt?! War es Absicht dir das völlige Gegenteil raus zu suchen?''ich war etwas beleidigt musste aber sofort wieder grinsen. Ich konnte ihm einfach nicht böse sein und irgend etwas tief in mir drin sagte mir das er ein kleines Paradies für uns ausgesucht hatte. Die ganze Fahr über sah ich Jasper an. Die Vorstellung endlich mit ihm allein sein zu können, ohne jegliche Störung wie ein nerviger Emmett, eine kleine Renesmee die jedes Mal etwas von mir wollte oder eine Rosalie die mit mir über dies und jenes reden wollte. Einfach nur wir beide...ich und Jazz. Als wir am Flughafen ankamen griff ich nach der Türe. Jasper war schneller und öffnete sie mir. Ich lächelte und machte einen dankenden Knicks wie in der Barock Zeit. Eigentlich wollte ich die Koffer rausholen doch auch dieses Mal kam Jasper mir zuvor. Ein Grinsen huschte über meine Lippen. Im Flughafen nickte ich auf seine Anweisung hin, wieder mit einem Grinsen setzte ich mich auf die Bank. Natürlich hörte ich Jasper noch doch ich blendete ihn aus, konzentrierte mich auf dir anderen Geräusche im Flughafen und davon gab es genügend. Geduldig wartete ich auf seine Rückkehr. Die Aufregung stieg und ich konnte sie nicht mehr zurück halten.

Als ich Alice Empörung sah, hörte und spürte musste ich grinsen, im Wissen, dass das geplante Reiseziel das komplette Gegenteil von einer Eiswüste wäre.
Es dauerte noch ein paar Minuten, bis ich an der Reihe war am Schalter. Ich nutze die Zeit und plante in Gedanken, was wir dort alles tun könnten… Ich muss zugeben, dass meine Planung hauptsächlich etwas eintönig, jedoch in den Einzelheiten nicht ganz jugendfrei war.
Als ich die vorbestellten Bordtickets abgeholt und unser Gepäck aufgegeben hatte, ging ich zurück zu Alice. “Ich hoffe du hast nicht gelauscht… obwohl…“, ich überlegte kurz. “Gleich im Flugzeug wirst du wahrscheinlich eh erfahren wo wir hinfliegen, dann kann ich es dir auch jetzt schon sagen. Unser erster Stopp in Richtung Südpol wird Uruguay sein.“, sagte ich grinsend, während wir zu unserem Gate gingen und die Sicherheitskontrolle passierten.

Ich stand auf als Jasper wieder auf mich zu kam. ,,ich habe dich für den Moment voll und ganz ausgeblendet Schatz kein Grund zur Sorge ich weiß nicht wo es hin geht...'' ich schmunzelte. Als ich seinen nächsten Worten zuhörte trat ein freches und heiteres Grinsen auf mein Gesicht. ,,Ach? So viel zur Eislandschaft...Urugay ist toll Jasper!''ich freute mich sehr und viel ihm um den Hals. Als ich dann das Wort Zwischenstopp wieder hervor rief stutzte ich. ,,Und wo ist unser Endziel??'' fragte ich neugierig und gab ihm einen Kuss ehe ich durch die Kontrolle ging. Kein Piepen, gut ich hatte also nichts vergessen. Als der Kasten mit den Wertsachen durch die Kontrolle gefahren war, zog ich meinen Schmuck wieder an und wartete mit meiner kleinen schwarzen Handtasche darauf das Jasper ebenfalls hindurch ging. Meine Aufregung hörte gar nicht mehr auf zu wachsen und meine Augen flammten auf vor Freude. Nur wir beide. Ich konnte es einfach nicht richtig glauben. Er und ich. Er liebte mich...würde das wohl immer tun zumindest schien es so und jetzt hatten wir Zeit für uns. Endlich.